Unser Jubiläum-
40 Jahre ASM

Schöne Akkordeonklänge und spielfreudige Musiker beim Jubiläumsfest
Novas Brass-Quintett besticht mit allen Stilrichtungen
Mettenberg (aß) – Ein volles Haus hatte der Akkordeonspielring Mettenberg (ASM) am Samstag beim Festabend in der Mettenberger Festhalle. So seien bereits im Vorverkauf gut zwei Drittel der Karten weggegangen, berichtete die Vorsitzende Ulrike Weiß. Der ASM eröffnete den Festabend mit Suppés Ouvertüre „Leichte Kavallerie“, in einer Bearbeitung für Akkordeonorchester von Hans Lüders. Unter der souveränen Leitung von Ursula Glöggler-Sproll war danach die Filmmusik zu „Die drei Musketiere“ von Adolf Götz in vier Sätzen zu hören. Monika Benirschke moderierte als Ansagerin und gab musikalische Einblicke zur Musik und über die Komponisten. Der ASM wurde am Keyboard von Christoph Schlanser und am Schlagzeug von Ricco Marquart begleitet. Nach den Melodien aus den Alben des US-amerikanischen Popstars Billy Joel stand mit „Music“ von John Miles ein genialer Rockklassiker auf dem Programm.
Ein anspruchsvolles Programm, mit schönen Akkordeonklängen und ausgereifter Technik der spielfreudigen Musiker, wurde mit anhaltendem Applaus belohnt. Als Zugabe präsentierte das Orchester die Schnellpolka von Johann Strauss „Unter Donner und Blitz“.
„Novas Brass“ durchbricht Stilrichtungen
Das Novas Brass-Quintett mit Berthold Schick durchbrach mit seiner Musik alle Stilrichtungen. Das Ensemble schöpfte aus einer großen Bandbreite von Stücken verschiedenster Genres wie Klassische Kompositionen, Barocken Stücken und moderner Musik. So kam neben Händels „Feuerwerksmusik“ und der „Kleinen Fuge in g-moll“ von Bach das „Cocerto for 2 Trumpets“ von Vivaldi mit den Solisten Michael Bischof und Matthias Haslach zur Aufführung. Berthold Schick (Posaune) und Herbert Hornig (Tuba) führten mit einer launigen Moderation durch das Programm.
Den „Türkischer Marsch“ von W.A. Mozart spielte Herbert Hornig auf seiner Tuba mit sieben Ventilen in einem rasanten „Allegro vivace“. „Auf der schwäbischen Eisenbahn“ war in verschiedenen Versionen und der Klassiker „Der alte Dessauer“, vom Solisten Michael Bischof auswendig vorgetragen, zu hören. Das „Nova Brass-Quintett“ gäbe es seit 23 Jahren. Es habe eine besondere Verbundenheit zum ASM, scherzte Berthold Schick. Zwei der fünf sympathischen Musiker seien am Akkordeon aufgewachsen. Der Tubist Herbert
Hornig bewies dies auf dem von einer ASM-Musikerin ausgeliehen Akkordeon mit einer Soloeinlage. Die fünf Vollblutmusiker engagierten sich kompromisslos für höchsten Musikgenuss.
„Wir haben eine Chronik der besonderen Art“, verkündete die Vorsitzende. In einem kurzen Film erzählten ehemalige Dirigenten, Vorstände und Mitglieder als Zeitzeugen ihre Eindrücke und Erlebnisse aus den vergangenen 40 Jahren. Im Film war auch der künftige Oberbürgermeister Norbert Zeidler zu sehen, der sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem ASM freute und zum Jubiläum gratulierte.
Hübsch dekorierte Tische und eine geschmackvolle Dekoration der Bühne verliehen der Halle einen festlichen Charakter. Unter den auf der Bühne aufgestellten Kerzenlichtern erinnerte eine mit Noten und Bildern bemalte Kerze an den 2008 plötzlich verstorbenen Dirigenten Andy Weiß.
Sonntag beginnt mit Festgottesdienst
Den Festgottesdienst am Sonntag, zelebriert von Jugendpfarrer Martin Mayer, umrahmte das Jugendorchester des ASM unter der Leitung von Carina Grimm. Die Mitglieder des ASM hatten einen „Lebensrucksack“ mitgebracht. Die darin eingepackten Sachen, darunter Baumaterial, Kabel, Klangschale, ein kleines Akkordeon und Notenordner, seien sinnbildlich für die Mühen und Lasten der letzten 40 Jahre, sagte Pfarrer Martin Mayer in seiner Festpredigt. „Für einen allein ist der Sack zu schwer. Wenn wir aber alle anpacken, schaffen wir das auch die nächsten 40 Jahre“, so der Geistliche. Wie bei der Musik sei auch das Leben im Verein manchmal von Disharmonien geprägt. Er wünschte dem ASM weiterhin ein harmonisches Miteinander. Er sei in seinen vierzig Lebensjahren zu der Erkenntnis gekommen, dass man manchmal Dinge so belassen darf wie sie sind, selbst wenn es ein „Kabelsalat“ ist, meinte Mayer schmunzelnd. Beim anschließenden Frühschoppen spielte die Musikkapelle Mettenberg mit Dirigent Thomas Buse. Der Reinstetter Harmonika Spielring, das Biberacher Harmonika Orchester, der Handharmonikaverein Mietingen und der ASM unterhielten die Gäste am Nachmittag beim Freundschaftstreffen zu Kaffee und Kuchen. Die meisten Akkordeonspieler seien von ihm ausgebildet worden, bekannte Ehrendirigent Eugen Sauter. Im Vergleich zu früheren Jahren sei die musikalische Qualität gestiegen. Werner Sauter, 13 Jahre lang ehemaliger Vorstand des ASM und Sohn von Eugen Sauter, erinnert sich an die Anfangszeiten, als am Sonntagnachmittag die Schüler in der Stube bei Sauters auf dem Sofa unterrichtet wurden.
Info-Box:
Der Akkordeonspielring (ASM) wurde 1972 vom damaligen Dirigenten der Musikkapelle Mettenberg Eugen Sauter gegründet. Der ASM war bis 1986 eine Abteilung des Musikvereins und wurde dann als eigenständiger Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Biberach eingetragen. Im Jubiläumsjahr hat der ASM drei Orchester mit insgesamt 45 Mitgliedern. Ab 6 bis 7 Jahre durchlaufen die Kinder einen 2-jährigen Einzelunterricht. Diesem schließt sich die Weiterbildung in der „Spielgruppe“ unter der Führung von Verena Weiß mit derzeit 15 Jugendlichen an. Nach weiteren Jahren werden sie ins Jugendorchester, geleitet von Carina Grimm, übernommen. Das Jugendorchester zählt derzeit 9 Mitglieder. Das Erwachsenenorchester mit 24 Damen und Herren spielt unter der Leitung von Ursula Glöggler-Sproll. „Unsere Mitglieder kommen von Mettenberg und aus den umliegenden Ortschaften, aber auch von weiter her, wie unter andrem aus der Bodenseegegend“, sagt die Vorsitzende Ulrike Weiß. Und: „Die ‚Chemie’ stimmt bei uns“. Das sehe man daran, dass die Musiker auch weite Anfahrtswege in Kauf nehmen. Zu den rund 20 Terminen pro Jahr zählen Benefiz- und Kirchenkonzerte, Vereinsfeste, Geburtstagsständchen und die Gestaltung von Gottesdiensten.
